Dienstag, 11. Oktober 2016
Die ersten paar Tage
Hallo zusammen,
da mich ein paar Leute danach gefragt haben und ich Lust drauf habe mache ich hier einen Blog über meine Reise nach Neuseeland. Ich schreibe von meinem Handy aus, also erwartet keine Romane.

Mein Flug ging am Dienstag, den 4.10. Irgendwann vormittags von Frankfurt aus. Die ersten ca. 12 gingen nach Singapur, Singapur, 2 Stunden Aufenthalt, dann nochmal 9 nach Auckland, Neuseeland.
Durch möglicherweise etwas zu wenig Schlaf die Nacht bevor und immer mal wieder ein wenig wegdösen (soweit das in der Economy Class möglich ist) verliert man da schon ziemlich das Zeitgefühl. Als ich in Auckland ankam war es dort jedenfalls kurz nach 11 Uhr Abends.
Die Zollkontrolle erwies sich als erstaunlich unproblematisch, ich hatte vorher schon leichte Bedenken da ich Medikamente dabei habe und die Kategorie, die man dafür ankreuzen musste auch Waffen und Sprengstoff enthielt. War aber unproblematisch. So stand ich nach ungefähr 20 Minuten draußen und wurde dort sehr herzlich von Rob und Toni O'Brien empfangen. Die beiden sind Freunde der Reitlehrerin meiner Schwester (danke dafür Katinka, danke auch für die zwei Kaugummis, die du mir mitgegeben hast, ich glaube, dass ich zwei Kaugummis deklariert habe hat die Grenzbeamte vollkommen von meiner Harmlosigkeit überzeugt).
Nach einer kurzen Fahrt und dringend benötigten entspannenden Nacht bin ich jedenfalls in die ersten Tage hier gestartet.
Diese ersten Tage wurden von zwei Dingen dominiert: Organisationskram und Regen. Normalerweise soll es hier um diese Zeit, also im Frühling, vor allem Sonne und angenehme Temperaturen geben. Naja wir werden sehen.
Ich musste zur Bank, Konto anlegen, zum Mobilfunkladen, Sim-Karte beantragen, zur Post, Steuernummer bekommen und zu Gebrauchtwagenhäusern, -händlern und -märkten, ein Auto kaufen. Dabei gab es folgende Probleme:
Ich habe keine Ahnung, was für eine Art von Auto gut ist und was man dafür ausgeben sollte. Die Autohändler (und davon gab es viel zu viele, hat jeder in Neuseeland drei Autos zu verkaufen?) hatten viel Auswahl, viel war allerdings zu neu und dementsprechend teurer als ich mir leisten wollte. Die Automärkte hatten viel Auswahl in meiner Preisklasse, allerdings häufig zu wenig Informationen über die Autos (wenn man ihren Aussagen glauben möchte fahren sich allerdings alle wunderbar).

Nach einigen Tagen des organisierens und Auto anschauens bin ich Dank viel sachkenntlicher Kompetenz und Hilfe von Rob heute fertig geworden und werde morgen auf eine Farm fahren, um dort zu arbeiten. Wobei es arbeiten nicht ganz trifft, man kann in Neuseeland durchaus als Farmhelfer für Geld arbeiten, aber die meisten "WWOFEN" hier. Das bedeutet man arbeitet halbtags und bekommt dafür Kost und Logie. So spart man sich das Geld für Essen und Hotel und lernt nebenbei noch nette Einheimische und manchmal andere Reisende kennen.

Neben der Hilfe, die Rob mir beim organisieren gegeben hat, hat er mir auch die nähere Umgebung gezeigt. Die Nordinsel von Neuseeland ist sehr grün und hügelig. Die Landschaft um Auckland prägen mehrere grün bewachsene (hoffentlich) erloschene Vulkane. Außerdem geht das Mehr hier in eine Salzwasserlagune über, die wie ein See am Ende eines großen Flusses aussieht, mit dem Unterschied das in dem See Rochen, Wale und anderes Salzwassergetier leben.

Gestern haben Rob und ich Downtown Auckland mal einen Besuch abgestattet. Wir sind dahin mit der Fähre übers Meer gefahren, besagte Fähre ist Teil des öffentlichen Nahverkehrs. Auch wenn Auckland nur wenig mehr Einwohner als Köln hat, sorgen die hohen Immobilienpreise und die Nichtexistenz einer Bauhöhenbegrenzung dafür, dass ich dort ein bisschen an New York erinnert wurde. Die Straßenschluchten sind mit Menschen gefüllt, die alle so aussehen, als ob sie irgendetwas wichtiges zu tun haben. Alles ist sehr modern gehalten, hier und da laufen ein paar Hipster herum, nur die typischen Werbetafeln sind im Vergleich zu den USA etwas kleiner gehalten.
Die University of Auckland und der daneben gelegene Park muten da fast wie eine Oase an, mit den uralt aussehenden Bäumen, den Pflanzen und der Ruhe, die durch den Höhenunterschied zu den großen Einkaufsstraßen hervorgerufen wird. (Oh Gott ich höre mich wie ein Hippie an.)

Heute habe ich mein Auto abgeholt. Es ist ein 1996er Toyota RAV4 in teilweise oxidiertem rot. Bis darauf, dass alles ein bisschen ausgeleiert und verblasst ist, ist es echt ein gutes Auto. Der zwei Liter Motor hat genug Kraft, um gar nicht so schlecht zu beschleunigen. Was der maximal fährt? Keine Ahnung, hier ist bei 100km/h Schluss, auch auf der Autobahn. Das ist nur ein Nachteil, der andere ist, dass hier praktisch alle Autos, und damit auch meins, Automatikwagen sind. Naja, ist immerhin einfacher zu fahren.

Morgen geht's dann auf die erste Farm, zu den Struders. Wenn ich weiß, was da so los ist, schreibe ich hier mal ein Update.

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